27.09.2015 Erster Spieltag: 3,0:5,0 Auftaktniederlage in Höchst
Mit einigem Selbstbewusstsein fuhren wir nach Höchst, um dort mit einem Sieg einen guten Saisonstart hin zu legen. Prinzipiell waren wir zwar an den meisten Brettern DWZ-mäßig schlechter, aber das hat ja nicht immer etwas zu bedeuten.
Schon nach kurzer Zeit endete die Partie an Brett 1 für Andreas Bonsen remis. Sei Gegner hatte wohl die Niederlage der letzten Saison im Hinterkopf und Andreas ging wohl nicht davon aus, dass eine Wiederholung des Triumpfes recht unwahrscheinlich war.
Danach erhielten wir von Seiten der Höchster Mannschaft an verschiedenen Brettern Remis-Angebote und konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass man an den Brettern 3 und 4 gewinnen und den Rest ausgeglichen halten wollte.
Tatsächlich spielte ich wenig später an Brett 7 in einer von Bauern zugestellten Stellung remis, hätte aber nach eingehender Analyse im Leichtfigurenendspiel eine Gewinnchance gehabt. Ebenso folgten Heinz Gerhard an Brett 5 und James an Brett 2 mit Remis. Beide hatten unklare Stellungen und für sie als auch für die Gegner war das Risiko zu groß, auf Sieg zu spielen.
Bernd hatte an Brett 3 einen zentralisierten König, den der Gegner als großen Schwachpunkt identifizierte und zunehmend bedrängte. Das Gegenspiel war nicht zwingend genug, so dass Bernd aufgeben musste. Erik konnte an Brett 8 all seine Routine nutzen und seinem Gegner durch einen geschickten Konter einen Bauern „klauen“. Clever und zielstrebig verbesserte er sukzessive seine Stellung und erzwang einen Abtausch aller Figuren, so dass schließlich nur noch seine zwei verbundenen Freibauern auf dem Brett waren. Sein Gegner konnte nur noch aufgeben.
Beim Zwischenstand von 3:3 mussten sich Matthias und Thorsten in eindeutig schlechterer Stellung behaupten und versuchen, wenigstens auf 4:4 zu kommen. Matthias konnte nach dem Damenabtausch die Partie nicht mehr halten und verlor kurz nach einander zwei Figuren.
Nun blieb es an Thorsten, den Punkt zu retten. Nachdem er in besserer Stellung durch eine falsche Zugfolge im Mittelspiel eine Qualität verloren hatte, versuchte er Gegenspiel zu bekommen. Durch geschickte Positionierung gelang es ihm, Druck auf der h-Linie aufzubauen und seine Mehrbauern in Bewegung zu setzen. Nach Mattdrohungen auf beiden Seiten und mehreren schwachen Zügen beider Spieler ergab sich tatsächlich ein Gewinnweg für Thorsten. Mit direktem Spiel und Abtausch hätten die verbundenen Bauern zum Sieg führen können. Thorsten wählte allerdings eine komplizierte Kombination, die absolut schön aussah, von seinem Gegner aber widerlegt werden konnte.
Mit diesem Verlust stand es 3:5 und wir fühlten uns an die letzte Saison erinnert, als wir zeitweise auch wenig Matchglück hatten.
Martin Köcher