08.12.2013 Vierter Spieltag: Überraschung gegen Kelsterbach: Remis 4:4

Unser Gegner hatte angefragt, ob wir das Duell mangels verfügbaren Saal in Kelsterbach bei uns in Raunheim austragen könnten. Da unser Raum im Stadthaus zur Verfügung stand, spielten wir also bei uns. Die Brett-Farben wurden nicht getauscht, ergo hatten wir Weiß an den „ungeraden“ Brettern.

Bis Sonntagmittag dachten wir, Raunheim 2 könnte komplett antreten. Kurzfristig mussten wir aber dann noch Kasra an die Erste abgeben. Dankenswerterweise sprang Khang kurzfristig ein, so dass wir doch zu Acht waren.

Die Kelsterbacher standen zunächst nur mit fünf Spielern da. Nach wenigen Minuten Spielzeit kamen dann aber immerhin doch noch zwei weitere Spieler, so dass nur Brett 6 frei blieb, wo ich leider vergeblich auf einen Gegner wartete. So stand es aber nach einer Stunde 1:0 für uns.

Nach gut zwei Stunden waren alle Partien noch sehr spannend. Keiner konnte sich einen Vorteil verschaffen. Nur Gerd an Brett 4 hatte einen Bauern weniger, was aber keine allzu großen Nachteile hatte.

Martin mit Weiß gegen Dr. Zöller spielte auf Königsangriff über die offene h-Linie. Schwarz hatte aber alles gut gedeckt und seinerseits Gegenspiel auf der c-Linie gegen den lang rochierten König. Nach Damentausch und Abtausch einiger weiterer Figuren, einigte man sich auf Remis.

Heiko an Brett 3 gegen Sinan Sinanovic versuchte gegen den unrochierten schwarzen König das Zentrum zu öffnen, um sich so einen Vorteil zu verschaffen. Plötzlich hatte er aber nach doppeltem Turmabtausch einen Bauern weniger, den Schwarz in entscheidenden Vorteil umwandelte und die Partie gewann. Spielstand 1,5:1,5.

Gerd drohte die weiße Dame zu fangen, was sein Gegner Reinhold Hörner aber abwehrte. Nach einiger Zeit hatte Weiß Springer mit 6 Bauern gegen Läufer und 5 Bauern. Der Springer hatte aber kaum noch Felder. Weiß versuchte alles, aber Gerd wickelte souverän und geschickt in ein sicheres Remis ab. Es stand 2:2.

Bei Erik an Brett 7 gegen Matthias Preiß sah eigentlich alles nach einem Remis aus. Plötzlich war aber aus einem schwächlichen schwarzen Doppelbauer ein gefährlicher Freibauer geworden, der vom schwarzen Läuferpaar unterstützt wurde. Schwer zu sagen, ob die Partie noch zu halten war, jedenfalls stellte Erik auch noch eine Figur ein. Wir gerieten in Rückstand 2:3.

Bernd spielte am Spitzenbrett gegen Erich Zweschper, DZW 2024. Vermutlich weiß die ganze Schachwelt, wie Bernd mit Weiß eröffnet, aber auch hier gab es für ihn keinen Grund, seine Eröffnung zu ändern. Bernd hatte wohl einen glänzenden Tag erwischt, hatte keine Probleme in der Eröffnung und im Mittelspiel dann sogar einen Bauern mehr. Schwarz gewann den Bauern zwar zurück, aber Bernd hatte zwei gefährliche Freibauern erhalten, die vom schwarzen Turm - der letzten verbliebenen Figur auf beiden Seiten - nicht angegriffen werden konnte. Ein Bauer konnte umgewandelt werden. Der schwarze Turm musste sich opfern, so dass der weiße Turm jetzt noch "nur" noch zwei schwarze Freibauern aufhalten musste. Das erledigte Bernd allerdings souverän und der Überraschungssieg war perfekt. Ausgleich 3:3.

Matthias an Brett 2 gewann im Mittelspiel eine Figur, musste dafür aber zwei Bauern geben. Auch ein dritter Bauer ging noch verloren und sein Tf7 sah sich einer bedrohlichen Fesselung ausgesetzt. Aber auch Matthias ärgerte ähnlich einen weißen Turm und die Partie blieb spannend. Sein Gegner Peter Köstler bot Remis, was Matthias erst annahm, als Bernd seine Partie gewonnen hatte. Spielstand 3,5:3,5.

Dann blieb da "nur" noch Brett 8. Khan hatte gegen Matthias Nagel Dame und drei Bauern gegen Dame und vier Bauern. Khan drohte aber mit Dauerschachs und die Partie war so sehr remis-trächtig. Matthias Nagel überlegte noch sehr lange und suchte nach einem möglichen Gewinnweg. Der war wohl nicht zu finden und so einigte man sich nach über 5 Stunden auf Remis. Endstand 4:4.

Mit diesem überraschenden Remis gegen einen sehr starken Gegner haben wir einen wichtigen Punkt gegen den Abstieg gewonnen.

 

Roland Schmidt